Für keine andere Anschaffung verschulden sich die Deutschen so sehr wie für Immobilien. Nichtsdestotrotz stagniert die Wohneigentumsquote laut aktuellen Marktbeobachtungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) bei rund 45 Prozent. Einen wesentlichen Grund für diesen Trend sehen die Marktbeobachter in zu wenig Eigenkapital.

Lediglich elf Prozent der Mieter sind laut der Studie des IW in der Lage, 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises aufzubringen. Damit nimmt Deutschland im europäischen Vergleich den vorletzten Rang ein, nur in der Schweiz leben noch weniger Menschen in den eigenen vier Wänden. Dem IW zufolge ist diese Entwicklung bei den aktuellen Wirtschaftsbedingungen eher überraschend, da in anderen Ländern die Wohneigentumsquote bei guter Konjunktur in der Regel deutlich ansteigt.

Insbesondere junge Menschen mit mittlerem Einkommen sind der Studie zufolge nicht in der Lage, das notwendige Eigenkapital aufzubringen. Nur 13 Prozent der 25 bis 34-jährigen lebten 2016 im eigenen Zuhause. Das IW sieht nun die Bundesregierung in der Pflicht, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Beispielsweise könnten Anpassungen in der Grunderwerbssteuer helfen, den Kapitalmangel zu überwinden.

Quelle: IW
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